Mehr über die Reerdigung von MEINE ERDE
MEINE ERDE entwickelt die Alternative zu den bisherigen Bestattungsformen. Erfahren Sie hier mehr über die »Reerdigung« und wie Sie diese für sich nutzen können.
Durch welche Prozesse wird ein Körper zu fruchtbarer Erde?
Seitdem wir 2022 mit der ersten Reerdigung Europas starteten, ist das Interesse an unserer ökologischen Bestattungsform ungebrochen groß. Auch das Medienecho ist immens. Manchmal wird dort von der Reerdigung als »Kompostierung« gesprochen. Das ist nicht falsch, aber aus unserer Sicht nicht immer passend.
Die von MEINE ERDE entwickelte Reerdigung folgt den Gesetzen der Natur: Der menschliche Körper wird mithilfe von Mikroorganismen zersetzt und in fruchtbare Erde verwandelt – ohne Chemikalien oder Insekten. Diese Transformation erfolgt in fünf Schritten:
1. Die Bestatter:innen betten den Körper auf ein Bett aus Stroh, Heu und Grünschnitt – diese pflanzlichen Materialien sorgen für das ideale Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis bei der Transformation zu Erde.
2. Das Ruhebett befindet sich in einem Kokon mit optimalen Bedingungen für den natürlichen Verwandlungsprozess, wo wir über Anschlüsse für Luft die Sauerstoffzufuhr steuern können.
3. Natürliche Mikroorganismen, die im menschlichen Körper und den pflanzlichen Materialien enthalten sind, transformieren den Körper. Dank perfekter Bedingungen im Kokon dauert dies nur 40 Tage.
4. Hat die Natur ihre Arbeit vollendet, entnehmen wir die neue Erde dem Kokon und mahlen sie zusammen mit den verbliebenen mineralischen Knochenbestandteilen. So entsteht feinrieselige Humuserde.
5. Die neue Erde wird dann auf dem Friedhof beigesetzt. Die Nährstoffe bleiben in der Erde gebunden, sodass sie ein idealer Nährboden für neues Pflanzenleben ist.
Um organische Materie in Erde umzuwandeln, braucht die Natur neben Feuchtigkeit vor allem Sauerstoff. Deshalb spricht man von einer aeroben Transformation, die aus zwei Vorgängen besteht: der Humifizierung und der Mineralisierung. Für diesen natürlichen Prozess stellen wir im Kokon optimale Bedingungen her, sodass die thermophilen (wärmeliebenden) Mikroorganismen ihre Arbeit überaus effizient verrichten können. Damit läuft bei einer Reerdigung der gleiche biochemische Prozess wie bei einer Kompostierung ab. Wenn über MEINE ERDE und unsere neue Bestattungsart berichtet wird, wird deshalb manchmal auch von ›Kompostierung von Leichen‹ gesprochen.
Wir schreiben Ökologie und Pietät groß
Die Reerdigung wird manchmal auch als eine »Humankompostierung« oder engl. »Human Composting« bezeichnet. Der natürliche Prozess macht sie so ökologisch und nachhaltig. Da die sanfte Transformation des geliebten Menschen im geschützten Kokon nicht mit einem Komposthaufen im Garten, der pflanzliches Material umwandelt, gleichsetzbar ist – und auch, weil keine Insekten an der Reerdigung beteiligt sind –, benutzen wir den Begriff nur zur fachlichen Erklärung, wie unsere neue Bestattungsform funktioniert.
Wenn wir mit Menschen über Tod, Trauer und Abschiednahme sprechen, verwenden wir eine pietätvolle Sprache, die dem, was wir tun, angemessen ist. Deshalb sprechen wir in unseren Informationsmaterialien von der Reerdigung als Transformation. Wir bieten den Menschen am Lebensende eine würdevolle und lebensbejahende Bestattungsalternative an.