Leben nach dem Tod: Was passiert mit Körper und Seele?

Der Gedanke an das Leben nach dem Tod beschäftigt die Menschheit seit jeher. Viele fragen sich: Gibt es ein Leben nach dem Tod? Und was passiert nach dem Tod mit unserem Körper und unserer Seele? Verschiedene Kulturen, Religionen und wissenschaftliche Ansätze bieten unterschiedliche Antworten auf diese Fragen. In diesem Beitrag beleuchten wir die Bestattungsarten – insbesondere die Reerdigung – mit unterschiedlichen Perspektiven darauf, was mit Körper und Seele geschieht.

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Was passiert mit dem Körper?

Nach dem Tod beginnt der Körper, sich auf natürliche Weise zu zersetzen. Je nach Bestattungsart unterscheiden sich Dauer und Ablauf dieses Prozesses jedoch erheblich. Bei der traditionellen Erdbestattung wird der Körper in einem Sarg beigesetzt und durch natürliche Verwesungsprozesse allmählich im Boden zersetzt, was mehrere Jahrzehnte dauern kann. Und was passiert mit dem Körper bei der Einäscherung? Bei der Kremation wird der Körper bei hohen Temperaturen verbrannt, sodass innerhalb weniger Stunden nur Asche und kalzifizierte Knochenreste zurückbleiben. Diese Art der Bestattung ist auf externe Energiezufuhr angewiesen, die durch das Verbrennen von fossilem Erdgas erzeugt wird.

Eine ökologische Alternative zu diesen bekannten Methoden bietet die Reerdigung. Bei dieser neuen Bestattungsform wird der oder die Verstorbene in einem Kokon aus recyceltem Kunststoff auf Heu, Stroh und Grünschnitt gebettet. Innerhalb von etwa 40 Tagen wandeln Mikroorganismen den Körper in fruchtbare Erde um. Bei der Reerdigung werden die natürlichen Abbau- und Umwandlungsvorgänge durch eine sauerstoff-, wärme- und feuchtigkeitsoptimierte Umgebung beschleunigt. Die neue Erde wird dann in einem Reerdigungsgrab in der bodenaktiven Schicht beigesetzt. Sie enthält wertvolle Pflanzennährstoffe, Mineralien und Mikroorganismen, die zur Bodenverbesserung beitragen. Die Reerdigung gilt daher als besonders umweltfreundliche Bestattungsart. 

Neues Leben im Kreislauf der Natur

Der Kreislauf der Natur beschreibt das ständige Entstehen, Vergehen und Neuentstehen von Leben auf der Erde. In der Natur gibt es keinen »Abfall« – alles wird verwertet und in den Kreislauf zurückgeführt. Pflanzen und Tiere wachsen, gedeihen und sterben, wonach ihre organischen Überreste von Mikroorganismen zersetzt werden. Das geschieht umso schneller, je besser die Mikroorganismen mit Sauerstoff, Wasser und Wärme versorgt sind. Die dabei entstehenden Nährstoffe gehen in den Boden über, wo sie neue Pflanzen nähren. Diese wiederum dienen Tieren und Menschen als Nahrung – ein unendlicher Kreislauf, in dem alles miteinander verbunden ist.

Die Reerdigung ist eine Bestattungsform, die diesen natürlichen Kreislauf nachempfindet und respektiert. Sie ermöglicht eine Rückführung der Energie des menschlichen Körpers in die Erde. Die neue Erde ist reich an Nährstoffen und eignet sich hervorragend, damit neues Pflanzenleben gedeihen kann. So wird der Körper des Verstorbenen Teil des Kreislaufs der Natur und trägt zur Fortsetzung des Lebens bei. Die Reerdigung ist daher nicht nur eine umweltfreundliche Bestattungsart, sondern auch ein symbolischer Akt.

Und was passiert mit der Seele?

Neben den körperlichen Vorgängen stellt sich die Frage: Was passiert mit der Seele? Ganz genau werden wir es erst im Moment des Todes erfahren. Je nach religiöser, weltanschaulicher oder spiritueller Überzeugung gibt es verschiedene Antworten auf diese Frage:

Christentum: Viele Christen glauben an die Auferstehung von den Toten und das ewige Leben. Die Seele verlässt nach dem Tod die sterbliche Hülle und lebt im Jenseits fort.

Islam: Auch im Islam wird der Tod als Übergang in ein anderes Leben betrachtet. Die Seele tritt vor Gott und wird für das irdische Leben zur Rechenschaft gezogen.

Judentum: Im Judentum gibt es über das Leben nach dem Tod verschiedene Ansichten: Einige Strömungen glauben an die Wiederauferstehung, während andere an eine Einkehr in eine Art Himmel und Hölle glauben.

Hinduismus: Beim Hinduismus spricht man von Atman, der inneren Essenz des Individuums, das die Einheit mit dem Universum sucht. Nach dem Tod wandert die Seele weiter, um in einem neuen Gefäß reinkarniert zu werden.

Buddhismus: Buddhisten wiederum glauben, dass sich alles Leben kontinuierlich verändert und es damit kein festes, unveränderliches Selbst geben kann. Eine Wiedergeburt bedeutet somit nicht das Übergehen einer Seele in einen neuen Körper, sondern ein neuer Prozess der Existenz.

Ökologie und Spiritualität im Einklang

Gibt es ein Leben nach dem Tod? Die Antwort auf diese Frage bleibt letztlich eine persönliche und spirituelle Überzeugung. Sicher ist jedoch, dass die Art der Bestattung davon beeinflusst ist, wie wir mit der Umwelt und dem natürlichen Kreislauf umgehen. Die Reerdigung stellt eine ökologische Alternative dar, die den Tod in den natürlichen Kreislauf integriert und gleichzeitig Raum für spirituelle Überzeugungen lässt. Sie bietet eine umweltfreundliche Möglichkeit, den Körper wieder der Natur zurückzugeben und gleichzeitig die Frage nach der Seele in den persönlichen Glaubensrahmen einzubetten.

Mehr über die Reerdigung von MEINE ERDE

MEINE ERDE entwickelt die Alternative zu den bisherigen Bestattungsformen. Erfahren Sie hier mehr über die »Reerdigung« und wie Sie diese für sich nutzen können.