Mehr über die Reerdigung von MEINE ERDE
MEINE ERDE entwickelt die Alternative zu der Feuerbestattung. Erfahren Sie hier mehr über die »Reerdigung« und wie Sie diese für sich nutzen können.
In den letzten Jahrzehnten hat sich die Einäscherung als beliebteste Bestattungsform durchgesetzt. Immer mehr Menschen entscheiden sich für die Kremierung – oft, weil sie eine kostengünstige Option ist. Doch diese Entscheidung kann auch Unsicherheiten oder gar Ängste auslösen: Erleidet der/die Verstorbene während der Verbrennung Schmerzen und Qualen?
Bei der Kremation wird der Körper des/der Verstorbenen in einem Krematoriumsofen bei 800° C bis 1.200° C verbrannt, bis nur noch Knochenasche übrig bleibt. Viele Menschen haben jedoch Angst vor dem Feuer und stellen sich die Frage, ob die Einäscherung auch nach dem Tod noch schmerzhaft ist.
Um die Einäscherung ranken sich viele Mythen und Vorstellungen. Manche Menschen glauben, dass der/die Verstorbene während der Verbrennung leidet oder dass die Seele keine Ruhe findet, wenn der Körper verbrannt wird. Solche Vorstellungen haben oft ihren Ursprung in kulturellen und religiösen Überlieferungen und können zu großen Ängsten führen.
Ein verbreiteter Mythos ist beispielsweise, dass der/die Verstorbene die Einäscherung bewusst miterlebt und starke Schmerzen empfindet. Diese Vorstellung beruht auf dem Gedanken, dass das Schmerzempfinden auch nach dem Tod weiter besteht. Die Vorstellung von einem qualvollen und schmerzhaften Prozess während der Verbrennung kann für die Angehörigen und die Hinterbliebenen besonders belastend sein.
Ein weiterer Mythos besagt, dass die Einäscherung die Seele des/der Verstorbenen schädigt oder daran hindert, den nächsten spirituellen Zustand zu erreichen. Diese Vorstellung beruht auf spirituellen und religiösen Überzeugungen, die die Seele als etwas Fragiles und Unsterbliches betrachten. In verschiedenen Kulturen und Religionen gibt es unterschiedliche Ansichten darüber, was mit der Seele nach dem Tod geschieht und wie sie ihren Weg in die nächste Daseins-Stufe findet.
In verschiedenen Kulturen und Religionen gibt es unterschiedliche Ansichten zur Einäscherung. Manche glauben, dass die Seele nach dem Tod weiter existiert und die Einäscherung keine Auswirkungen auf ihren spirituellen Weg hat. Andere wiederum sehen die Einäscherung als eine respektlose Handlung gegenüber dem/der Verstorbenen und lehnen sie aus religiösen Gründen ab. Teilweise wird die Vernichtung des Körpers durch die Verbrennung auch als eine Befreiung der Seele für ihren weiteren Weg angesehen.
Die Frage nach dem Schicksal der Seele während der Einäscherung beschäftigt viele Menschen, unabhängig von ihren spezifischen religiösen oder spirituellen Überzeugungen. In diesem Abschnitt betrachten wir spirituelle Ansichten und Glaubensvorstellungen zur Einäscherung in verschiedenen Kulturen und Religionen.
Die Frage nach dem Schicksal der Seele während der Einäscherung ist eng mit den spirituellen Ansichten und Glaubensvorstellungen der jeweiligen Kulturen und Religionen verbunden. In den meisten Weltreligionen wird die Seele als unsterblich betrachtet und der Tod als Übergang zu einem neuen Daseinszustand gesehen.
Im Christentum wird die Einäscherung heute meist akzeptiert, obwohl sie in der Vergangenheit v.a. von der katholischen Kirche abgelehnt wurde. Grund ist der Glaube an die leibliche Auferstehung, die im Falle der Kremierung durch die Zerstörung der leiblichen Hülle nicht mehr symbolisiert werden kann. Auch wurde die Verbrennung als heidnische Praxis angesehen, die nicht dem Begräbnis von Jesus entspricht. Heute sehen viele christliche Kirchen die Einäscherung als eine legitime Art der Bestattung an, solange sie mit Respekt und Pietät durchgeführt wird.
Im Hinduismus ist die Einäscherung eine gängige Bestattungspraxis, da sie als eine Möglichkeit betrachtet wird, die Seele von den Fesseln des Körpers zu befreien und den Weg zur Wiedergeburt zu ebnen. Die Einäscherung wird oft als spiritueller Akt angesehen, der die Seele auf ihrer Reise unterstützt.
Im Buddhismus ist die Einäscherung ebenfalls beliebt, wobei der Fokus darauf liegt, dass der/die Verstorbene von irdischen Bindungen befreit wird und auf dem Weg zur Erleuchtung voranschreitet. Deswegen wird dort neben der Feuerbestattung auch die Luftbestattung praktiziert, bei der der Körper von Geiern gefressen wird.
Im orthodoxen Judentum wird die Einäscherung kategorisch abgelehnt: Der Körper gilt hier als »Tempel der Seele« und seine Verbrennung daher als Entweihung. Bei der Reformbewegung wird die Verbrennung akzeptiert und findet auch hier zunehmend Verbreitung. Die Konservativen lehnen die Kremierung ab, Rabbiner dürfen aber dennoch Urnenbegräbnisse begleiten.
Im Islam wird die Einäscherung als »haram«, unrein, angesehen. Die islamische Bestattungspraxis wird durch das göttliche Gesetz konkret vorgeschrieben. Der menschliche Körper soll im Leben wie im Tod größten Respekt erfahren, eine Verbrennung ist also auch nach dem Tod gleichzusetzen mit einer Verstümmelung.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in Religionen mit einem Konzept der Auferstehung, wie z.B. das Christen- oder Judentum oder auch der Islam, die Kremierung eher abgelehnt wird oder wurde. In Religionen, die an die Wiedergeburt glauben, kann eine Verbrennung hingehen bei der »Befreiung« der Seele auf ihrem weiteren Weg helfen und wird daher positiv gesehen.
Die Verbrennung hat in vielen Kulturen eine lange Geschichte – Erd- und Feuerbestattung wurden je nach Region und Religion seit der Frühgeschichte praktiziert. Sie ist auch heute Teil verschiedener Bestattungsrituale und -praktiken.
In Europa wurde von circa 1300 v. Chr. bis 800 v. Chr. die sogenannten »Urnenfelderkultur« gelebt: Tote wurden auf einem Scheiterhaufen verbrannt, die Asche und Knochenreste anschließend in einer Urne aus Stoff, Holz oder Ton vergraben – die Geburt des Urnengrabes. Die konkreten Bestattungsrituale waren dabei regional sehr unterschiedlich. Beispielsweise gab es Brandgrubengräber, bei denen der Scheiterhaufen direkt über der Begräbnisgrube errichtet wurde, in Südtirol wurde erst kürzlich von Archäologen entdeckt, dass die Überreste auf dem Scheiterhaufen verblieben – ganz ohne zusätzliches Bestattungsritual.
In der griechischen Mythologie taucht die Verbrennung ebenfalls auf: Die gefallenen Helden wurden eingeäschert, die Trojaner sammelten im Anschluss die Knochen und setzten diese in einer Kiste in einer Gruft bei.
Auch die alten Römer kannten schon die Feuerbestattung, die hier vor allem aus Platzersparnis-Gründen in Rom Anklang fand. Die Praxis des Brandgrubengrabes nannte sich hier »Bustum«, die Verbrennungsplätze »Ustrinen«. Der Leichenbrand wurde anschließend mit Erde oder Steinen bedeckt oder in einer Urne in eine Nekropole geschafft.
Weiter nördlich bei den Wikingern legte man den/die Verstorbene:n in ein sogenanntes Grabschiff, das anschließend zu Wasser gelassen und vom Land aus mit einem Feuerpfeil in Brand geschossen wurde. Die letzte Reise wurde so für die Hinterbliebenen sehr greifbar.
Mit dem Siegeszug des Christentums verschwand die Einäscherung in Europa und kehrte erst als hygiensische Errungenschaft der Preußen Ende des 19. Jahrhunderts zurück.
Auf dem asiatischen Kontinent wird die Feuerbestattung seit vielen Jahrhunderten praktiziert: In Indien ist die Einäscherung ein fester Bestandteil der hinduistischen Bestattungsriten. Der Verstorbene wird traditionell auf einem Scheiterhaufen verbrannt, und die Asche wird in einem heiligen Fluss verstreut.
Bali ist berühmt für seine lauten und bunten Abschiedszeremonien, die als Massenkremationen organisiert werden und der wichtigste Moment im Leben eines/einer Balines:in sind. Geht bei der Verbrennung der kunstvoll gestalteten Tiersarkophage etwas schief, kann die Seele nicht emporsteigen und wandelt als Geist weiter auf der Erde.
In Japan ist die Einäscherung nach buddhistischer Tradition die dominierende Bestattungsform. Aufgrund des warmfeuchten Klimas wird der/die Verstorbenen innerhalb von ein bis drei Tagen verbrannt. Die Totenriten konzentrieren sich hier darauf, die Verunreinigung (kegare), die durch den Eintritt des Todes entstanden ist, zu beseitigen. Die Verbrennung ist dabei ein entscheidender Teil.
Überall dort, wo Brennholz Mangelware ist – etwa in Wüsten- oder Polarregionen – konnte sich die Verbrennung hingegen nicht etablieren. Auch haben die monotheistischen Religionen eine Verbreitung der Einäscherung etwa in Afrika verhindert. Dort wird vielmehr eine Bestattungskultur der Aufbahrung und ausgedehnten, fröhlichen Trauerfeierlichkeiten praktiziert. Der/die Tote soll dabei unversehrt und gut gekleidet einen besseren Weg in die Reinkarnation finden – kein Widerspruch im Synkretismus, der Vermischung von naturreligiösen Glaubensrichtungen mit den großen Weltreligionen.
In den Vereinigten Staaten und vielen westlichen Ländern ist die Einäscherung heute eine weit verbreitete Bestattungsform, die von Menschen vieler Glaubensrichtungen und kultureller Hintergründe akzeptiert wird.
Die Frage, ob die Seele während der Einäscherung präsent ist und was mit ihr geschieht, ist eine Frage, die die Wissenschaft nicht eindeutig beantworten kann. Die Natur der Seele ist ein tiefgründiges und kontroverses Thema, das oft von philosophischen und religiösen Überlegungen geprägt ist.
Einige Wissenschaftler argumentieren, dass die Seele ein Konzept ist, das sich nicht wissenschaftlich erfassen oder messen lässt, da es außerhalb des Bereichs der beobachtbaren Phänomene liegt. Die Vorstellung einer unsterblichen Seele ist mit den bisherigen Erkenntnissen der Neurowissenschaften und der Biologie nicht vereinbar.
Insgesamt ist es wichtig zu beachten, dass Fragen zur Seele und zur Einäscherung oft von individuellen Glaubensvorstellungen und philosophischen Überlegungen geprägt sind. Jede Person hat ihre eigene Sichtweise und Interpretation, die von ihren spirituellen, kulturellen und persönlichen Überzeugungen beeinflusst wird.
Eine weitere Frage, die oft im Zusammenhang mit der Einäscherung aufkommt, ist, ob der Verstorbene während der Verbrennung etwas spürt oder wahrnimmt.
Es gibt keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass ein:e Verstorbene:r während der Einäscherung noch Empfindungen oder Wahrnehmungen hat. Der Tod markiert das Ende sämtlicher körperlicher und geistiger Funktionen: Der/die Verstorbene ist nicht mehr in der Lage, etwas zu fühlen, zu denken oder wahrzunehmen, da sein/ihr Gehirn über keinerlei Energie zur Verarbeitung von Sinneseindrücken mehr verfügt.
Während der Einäscherung wird der Körper des Verstorbenen in einem Ofen zudem bei sehr hohen Temperaturen verbrannt. Dieser Prozess führt zu einer raschen Zersetzung des Körpers, sodass keine Nervenreize mehr weitergeleitet werden können und somit keine Empfindungen entstehen.
Die wissenschaftliche Forschung zum Thema »Spürt ein Toter die Einäscherung?« ist begrenzt, da es ethisch und praktisch schwierig ist, solche Experimente durchzuführen. Es gibt jedoch keine Hinweise darauf, dass der Verstorbene während der Einäscherung noch irgendwelche Empfindungen hat.
Die moderne Medizin und die Neurowissenschaften haben gezeigt, dass der Tod mit dem Verlust sämtlicher Gehirnfunktionen und Lebenszeichen einhergeht. Der Verstorbene ist in diesem Zustand nicht mehr wahrnehmungsfähig und somit auch nicht in der Lage, Schmerzen oder Empfindungen zu erleben.
Die Frage, ob ein Verstorbener während der Einäscherung noch etwas spürt, kann für die Angehörigen eine große Rolle spielen. Viele Menschen möchten sicherstellen, dass der Abschied von ihrem geliebten Menschen in Würde und Respekt erfolgt.
Die Einäscherung kann für die Hinterbliebenen eine emotionale Herausforderung sein, da sie den endgültigen Abschied von ihrem geliebten Menschen markiert. Es ist wichtig, dass die Einäscherung mit Pietät und Respekt durchgeführt wird, um den Angehörigen Trost und Frieden zu geben.
Die Reerdigung ist eine ökologische Alternative zur Einäscherung. Sie bietet die Möglichkeit, den/die Verstorbene:n auf eine behutsame Weise zu bestatten, die im Einklang mit der Natur steht.
Anders als bei der Einäscherung wird der Körper nicht energieintensiv verbrannt, sondern kehrt auf natürliche Weise in den Kreislauf der Natur zurück. Mikroorganismen verwandeln die organische Materie unter optimierten Bedingen vollständig in fruchtbare Humuserde um.
Die Reerdigung bietet den Hinterbliebenen die Möglichkeit, einen positiv besetzten Abschied von ihrem geliebten Menschen zu nehmen. Dieser bleibt dem natürlichen Kreislauf erhalten: Die neue Erde ist ideal für neues Pflanzenleben – das Grab kann so mit den Lieblingspflanzen des/der Verstorbenen bepflanzt werden und die An- und Zugehörigen diesen beim Gedeihen zusehen.
Der Welt etwas zurückgeben – dafür steht die grüne Bestattungsform Reerdigung.